Vita

Hans-Georg Priese


Der in Halberstadt geborene Tenor Hans-Georg Priese studierte an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin bei KS Prof. Heinz Reeh. Er nahm an mehreren Meisterkursen, u.a. bei Prof. Josef Metternich und Prof. Ruth Berghaus, teil.

In den ersten Jahren seiner Laufbahn brachte Hans-Georg das hohe Kavalierbaritonfach bis an die Oper Leipzig sowie an die Komische Oper Berlin, wo er mit seinen wichtigsten Partien Wozzeck und dem Rossini-Figaro reüssierte.

Am Südthüringischen Staatstheater Meiningen gelang Hans-Georg Priese dann sein Fachwechsel ins dramatische Tenorfach. Er verdankt diesem Haus erste Tenorerfolge als Parsifal, Florestan und später auch Tristan und blieb ihm, unter anderem als Tannhäuser am Originalschauplatz an der Wartburg, längere Zeit verbunden.

Schon während dieser Zeit debütierte er an der Kölner Oper, wodurch ihn Katharina Thalbach dort für die Uraufführung „Rotter“ in der Titelpartie entdeckte. Eine Leistung, erarbeitet in kürzester Zeit, die die FAZ „herausragend“ fand!

Es folgten Erfolge in Basel, Lissabon, Hamburg, Stuttgart, Berlin und Karlsruhe, um dann regelmässig in Würzburg und Saarbrücken zu arbeiten, wo er in einer nachgeholten Uraufführung von Théodore Gouvy die Titelpartie „Der Cid“ übernahm, was ihm eine Nominierung als "Sänger des Jahres" in der "Opernwelt" einbrachte. Auch Janacek-Tenören sowie komplexen Charakteren wie Max in „Jonny spielt auf“ und Jim Mahoney gab er dabei „intensive“ und „agile“ Gestalt.

Bei den Bayreuther Festspielen erregte er im Rahmen der Produktionen „Wagner für Kinder“ 2013 mit Tristan und 2017 mit Tannhäuser grosse Aufmerksamkeit.

In den letzten Jahren fokussierte sich Hans-Georg Priese neu und schärfte sein sängerisches Profil als baritonal grundierter Heldentenor mit schlanker, lyrischer Stimmgebung. Nach gefeierte Neuerarbeitungen und -gestaltungen in Halle, Gera/Altenburg und für das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth sang er seinen ersten Lohengrin und aktuell sowohl seine bewährten Partien, wie einen Jim Mahoney in Görlitz, als auch den Valerian in einer verspäteten Uraufführung von Anton Urspruchs „Die heilige Cäcilia“. Immer wieder neu und mit Freude entdeckt er für sich den Konzert- und Liedgesang.

Hans-Georg Prieses Interpretationen wurden mehrfach von Deutschlandradio Kultur ausgestrahlt. Die Hauptpartien in der Hans-Sommer-Wiederentdeckung "Rübezahl", in Siegfried Wagners „An allem ist Hütchen Schuld“ in Bochum, in den Bayreuth- Kinderproduktionen sowie Lieder von Pászthory sind zudem auf CD/DVD erschienen. Erstere war für den „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ nominiert.

Hans-Georg Priese profitierte enorm von namhaften Regisseuren: Gerd Heinz, mit dem er sich intensiv Parsifal und Tristan erarbeitete, David Alden, Andrea Moses, Roland Schwab und Istvan Szabo seien noch erwähnt. Einflussreiche Dirigenten waren u.v.a. Markus Stenz, Lothar Zagrosek, Gabriel Feltz, Sebastian Weigle und Vladimir Jurovski.

Seit mehr als zehn Jahren ist Hans-Georg Priese in die Dirigentenausbildung seiner ehemaligen Ausbildungsstätte in Berlin stimmbildnerisch eingebunden und wird dort für seine analytische und praxisnahe Vermittlung sängerischer Inhalte geschätzt.


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